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Backup- und Reserverechner

  1. Ziel

    Ziel ist, z.B. in einer Schule einen weiteren Server vorzuhalten, der bei Ausfall des "richtigen" Servers auch von ungeübtem Personal in wenigen Minuten so umgerüstet werden kann, dass der Betrieb weitgehend störungsfrei weitergehen kann.

    Minimum der Arbeiten sollte sein:

    1. "richtigen" Server ausschalten (notfalls per Hauptschalter)
    2. Reserverechner ausschalten (notfalls per Hauptschalter)
    3. Kabel zur Verbindung zum Internet (Modem, ISDN, DSL-Modem) ggfs. umstecken
    4. Reserverechner neu starten

  2. Hard- und Software

    1. "richtiger" Server mit "rsnapshot"
      • Backup- und Reserverechner mit (mind.) 2 Festplatten
        Platte des Backupservers ausreichend für ein vielstufiges Backup per "rsnapshot" (Grobschätzung: 3fache Grösse der Platte des "richtigen" Servers)
        Platte des Reserverechners mindestens so gross wie die des "richtigen" Servers (sie muss nicht gleich gross sein; hier wird nicht mit "Images" gearbeitet)
      • "rsnapshot"
        "reserve"
  3. Verfahren

    1. "richtiger" Server

      Der "richtige" Server spielt mindestens einmal täglich seine Daten per "rsnapshot" auf den Backup-Server
    2. Backupserver

      Der Backupserver ruft (i.a. nur einmal täglich) das Programm "reserve" auf, das die für den Reserverechner nötigen Daten auf die Platte(n) des Reserverechners überspielt.
    3. Reserverechner

      Per Bootmenu wird unbeaufsichtigt der Reserverechner gestartet, von Hand kann stattdessen der Backupserver gestartet werden (was der Normalfall sein sollte).
  4. Einrichtung

    1. "richtiger" Server

      • Programm "rsnapshot" installieren
    2. Backupserver

      am bequemsten: erst mal so wie den "richtigen" und den Reserverechner installieren, dann
    3. Reserverechner

      am bequemsten: erst mal so wie den "richtigen" Server installieren.
      Bootmanager (z.B. per "lilo.conf") so einstellen, dass unbeaufsichtigt der Reserverechner gestartet wird, von Hand aber auf den Backupserver umgelenkt werden kann.
      Ggfs.
      • "/etc/fstab" anpassen
      • "/etc/exports" anpassen
      • "/etc/rsnapshot.conf" anpassen
      • "/root/.mach-back/<Servername>" anpassen
      • Hardware-Konfiguration (Netzwerkkarten, Modem usw.) kontrollieren
  5. Skripts, Konfigurationsdateien, Kontrollen

    1. "richtiger" Server

      • "rsnapshot" wird über das Skript "mach-back" betrieben; die Konfigurationsdatei in "/root/.mach-back" ist auf NFS umzustellen
      • der Backupserver muss per NFS gesehen werden können:
        	showmount -e IP-Adresse des Backupservers
    2. Backupserver

      • NFS muss laufen
      • "/etc/exports" ist passend zu ändern
      • wenn auch lokales Backup gefahren wird, ist zu prüfen, dass die Verzeichnisse dieser Sicherung nicht mit der Sicherung des "richtigen" Servers kollidieren
      • mindestens am Anfang ist ab und zu zu prüfen, ob "rsnapshot" richtig konfiguriert ist und die Platte nicht vollläuft
      • Der Kopf von "/root/bin/reserve" ist anzupassen
    3. Reserverechner

      • die evtl. abweichende Hardware ist zu prüfen - damit zusammenhängende Einstellungen dürfen nicht vom Skript "reserve" überschrieben werden.
      • Wenn auch neue Kernel übernommen werden, dann muss ab und zu geprüft werden, ob der Bootmanager wunschgemäss funktioniert.
      • an und mit ungeübtem Personal ist ab und zu zu überprüfen, ob die Anleitung zum Umschalten verständlich ist und die umzusteckenden Kabel verständlich beschriftet sind.
  6. Anmerkungen

    1. Der Umgang mit "rsnapshot" ist woanders erklärt.
    2. Wenn mehrere Systeme gesichert werden sollen, dann sollten verschiedene Konfigurationsdateien mit zugehörigen PID- und Log-Dateien angelegt werden.
    3. Derzeit ist vor allem beschrieben, dass und wie auf dem zu sichernden Rechner "rsnapshot" läuft und die Sicherung übers Netz auf einen anderen Rechner schiebt. Es ist auch möglich (und vielleicht technisch eleganter), dass "rsnapshot" auf dem anderen Rechner läuft und die zu sichernden Partitionen per NFS einbindet.
    4. Vermutlich werden in Kürze die Konfigurationsangaben aus dem Skript "/root/bin/reserve" ausgelagert (Harvard-Prinzip: Trennung von Programm und Daten)
  7. weitere Informationen, Links

letzte Änderung 22.06.2012
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