Den Windows 95 GUI-Modus  von CDROM booten!

Bislang herrschte die Auffassung, man könne Windows 95 nicht von CD starten. Daß man über DOS 7.0 heraus sehr wohl den Gui-Modus (Fenster-Modus) von CD starten kann, hat anscheinend nie jemand wirklich ausprobiert.

“Windows 95 läuft nicht von einer CDROM” war es noch auf der Cebit 99 von einem Mitarbeiter einer renomierten Computerzeitschrift zu hören. Doch diese Aussage ist falsch. Die Urheber dieser Aussage haben dies wahrscheinlich im Hinblick auf das Öffnen und Schreiben der Registrierung auf das Systemlaufwerk formuliert. Doch anders als bei NT startet Windows 95, auch wenn es nicht in die Registrierung schreiben kann.

Es gibt einige Vorteile, die ein Windows 95 System auf CDROM mit sich bringt. Die langen Dateinamen haben schon so manchem User Magenschmerzen bereitet. Bei einem Systemcrash kann man nicht mal eben die wichtigen Dokumente mit xcopy von DOS aus sichern, wer das schon einmal gemacht hat, weiß welche Arbeit die Restaurierung der Dateinamen in Anspruch nimmt. Will man eine Datei aus einer PGP-Disk herausbekommen, geht auch nichts ohne lauffähiges Windows - so lange jedenfalls, bis dis PGP-Disk Unterstützung für den DOS-Modus fehlt .

Von Vorteil ist auch, die Möglichkeit eine Service-CDROM herzustellen, mit der man beim Bekannten, dessen Computer mal wieder abgestürtzt ist, ein gutes Gesicht waren kann! À propos PGP, wer ist sich denn schon sicher, ob auf einem fremden Rechner nicht die Tastureingaben bei der Passwort-Eingabe mitgeschnitten werden? Sein eigenes System würde auf alle Fälle mehr Sicherheit garantieren. Darüberhinaus geht für die hinterher hechelnden Mathematik- und Informatiklehrer hackender Computerknirpse endlich die Sonne auf: Ein System wo man keine Trojanischen Pferde installieren kann.

Eine CD, die solche Vorteile mit sich bringt, zu erstellen, ist gar nicht so schwer, und die Geschwindigkeit eines solchen Systems ist erstaunlich hoch. Der beschriebene Weg, diese CD herzustellen, funktioniert bisher allerdings nur mit der Windows 95b-Version. Windows 95a bleibt bei der Installation hängen; eine Lösung wird so bald wie möglich nachgereicht.

Wie bereits gesagt, Windows 95 braucht keinen Schreibzugriff auf die Registrierung. Hat es nur Leserechte beschwert es sich nur, daß die Festplatte voll sei - es kriegt nicht mit, daß es generell keine Schreibrechte auf der CDROM besitzt.Will man also testen, wie sich ein System von CDROM verhält, braucht man also nur die Festplatte bis auf das letzte Byte voll zu machen!

Die Registrierung auf der CDROM zu lassen, wäre aber kein großes Kunststück gewesen. Der Trick liegt darin, daß man den Ort der Registrierung frei wählen kann, so daß man sie auch aus einer Ramdisk starten kann. Diese Ramdisk braucht dann nur eine Größe von nicht mal 4 MB. In dem Fall, daß man keine Festplatte im System hat, könnte die Swap-Datei noch Probleme bereiten. Dies ist aber nicht der Fall; Windows 95 erkennt automatisch, daß keine Swap-Datei erstellt werden kann, und unterläßt dies einfach. Wie ein System ohne Swap-Datei für große Anwendungen herangezogen werden kann, muß die Praxis zeigen. Ob man eine Swap-Datei in der Ramdisk anlegen kann, und ob das sinnvoll ist, muß auch noch geprüft werden.

Windows 98 kann auch von CDROM gestartet werden; die Unterschiede zu der Variante mit Windows 95 werden bald nachgereicht. Wie es mit Windows 3.11 aussieht, habe ich noch nicht geklärt. In der Theorie dürfte das nicht so problematisch werden, aber noch habe ich es nicht durchgecheckt.

Bezüglich Windows NT habe ich noch keine Idee, wie man es von CDROM starten könnte. Oder besser, keine realistische Idee. Man könnte natürlich Linux in einer Ramdisk starten, und mit Hilfe des PC-Emulators VMWare Windows NT starten. Bis jetzt habe ich aber noch nicht die Speicherausstattung, um solche Mätzchen zu veranstalten. Falls jemand Anregungen diesbezüglich hat, wäre ich über eine Nachricht dankbar.